Hallo/ Mambo😊

Mein Name ist Emilia. Ich bin 23 Jahre alt und arbeite als Sozialarbeiterin in Deutschland. Ich bin für vier Monate nach Tansania gereist und habe dort vor Ort als Freiwillige gearbeitet. Zusammen mit World Unite habe ich meinen Aufenthalt in Moshi Schritt für Schritt geplant und bin durch  Empfehlungen einer anderen Freiwilligen zu Good Hope gekommen. Ich war jeden Tag von Montag bis Freitag in der Organisation arbeiten und habe den Alltag mit begleitet.

Gedanken vor der Reise

Alleine in ein fremdes Land zu reisen, um dort zu arbeiten ist natürlich keine leichte Entscheidung. Man macht sich vor der Reise viele Gedanken und hat selbstverständlich auch gewisse Ängste. Wie wird die Zeit in der Organisation sein? Werden mich alle mögen? Kann ich mich trotz der Sprachbarriere verständigen? Was werden meine Aufgaben konkret sein? Wie wird mein Arbeitsalltag aussehen?

So viele Fragen die einem durch den Kopf gehen und man bekommt sie erst einmal nicht beantwortet. Auch ich hatte diese Gedanken und war vor meiner Reise sehr nervös und umso mehr am ersten Arbeitstag.

All meine Ängste und mögliche Zweifel lösten sich in den ersten Minuten von selbst auf. Die Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit der LehrerInnen, MitarbeiterInnen und SchülerInnen lässt einen direkt zuhause fühlen. Alle sind so dankbar und voller Liebe. Ich wusste schon nach dem ersten Tag, dass ich mich in meiner Zeit in Moshi sehr wohlfühlen werde.

Wie ist die Freiwilligenarbeit bei Good Hope?

Die Aufgabenfelder sind sehr vielseitig. Man kann sich mit vielen Ideen in den Alltag bei Good Hope einbringen. Ich war die meiste Zeit bei den Kleinsten in der Organisation. Die Kinder werden von 7-12 Uhr von zwei Lehrern betreut und unterrichtet. Ich durfte bei der Stundengestaltung mit unterstützen, eigene Unterrichtsthemen gestalten und mit Hilfe der Lehrer selbst unterrichten.

Zum Beispiel haben wir mit den Kindern über Farben, Berufe, Tiere und Sportarten gesprochen und sowohl das englische als auch das swahili Wort gelernt. Die Bilder haben wir selbst gemalt und so ein Tafelbild für die Kinder gestaltet. Bunte Bilder zu sehen war für die Kinder einer der größten Freuden. Und zu sehen, dass sich die Vorbereitung und Arbeit lohnt, ist das schönste Geschenk.

All meine Ideen wurden so dankbar angenommen und es hat mich jedes Mal so glücklich gemacht zu sehen, mit wie viel Engagement die Lehrer bei der Umsetzung und auch bei der Übersetzung für die Kinder mitgeholfen haben.

Die Arbeit mit den Kindern

Es war unbeschreiblich zu sehen und zu spüren, wie viel Liebe die Kinder und Jugendlichen zurückgeben. Ich hätte nie gedacht, dass mir die Arbeit mit den Kindern trotz der Sprachbarriere so viel bedeuten würde. Die Kinder jeden Morgen in den Arm zu nehmen hat mir so viel gegeben. Ich bin jeden einzelnen Tag mit einem dicken Grinsen im Gesicht zum Eingangstor gegangen und wusste, dass ich gleich mit strahlenden Kinderaugen begrüßt werde. Mit den Kindern zu lachen, zu tanzen, ihnen beim Anziehen zu helfen, mit ihnen gemeinsam Zahlen und Buchstaben auf Englisch üben, mit ihnen zusammen Lieder singen und auch die Hefte mit einzelnen Übungen vorzubereiten, damit sie jeden Tag neue Aufgaben lernen können, hat mich mehr als erfüllt. Trotz der Sprachbarriere ist es möglich, eine Bindung zu den Kindern aufzubauen. Und zu sehen, dass man nach einer gewissen Zeit ein fester Bestandteil für die Kinder ist, ist das schönste Gefühl.

Du musst kein ausgebildeter Lehrer sein oder viele Erfahrungen in diesem Bereich haben, um mit Kindern vor Ort zu arbeiten. Wenn du Lust darauf hast und es gern selbst erleben möchtest, dann mach es! Ganz egal ob du es davor schon einmal gemacht hast oder nicht. Wichtig ist nur, sich auf die Lebenswelt vor Ort einzulassen und respektvoll mit deren Kultur und Lebensweisen umzugehen.

Erfahrungen für das Leben

Ich hatte so großen Respekt vor dieser Reise und bin jetzt im Nachhinein so stolz, es gemacht zu haben. Niemand kann dir diese Erfahrungen nehmen, die du auf so einer Reise erlebst. Egal wie viele Gedanken und Ängste man hat, man sollte es machen. Es ist alles Geld der Welt wert, sich auf so ein Erlebnis einzulassen. Ich bereue keinen einzigen Tag, denn es war insgesamt gesehen die schönste und intensivste Erfahrung, die ich je in meinem Leben gemacht habe.

„Penye nia – pana nija. Wo ein Wille ist – ist auch ein Weg.“